An einem Sonntag im Januar des Jahres 1934 fand (in der Küche von Therese Danner) nach Recherche in unserer Vereins-Chronik das erste Treffen des späteren Gründungs-Komitees unseres heutigen Möhnenvereins Weis statt. Nach mündlicher Überlieferung handelte es sich um den 07.01.1934.
Keine der damals bei diesem Treffen anwesenden Damen (Therese Danner, Gretchen Billig, Maria König, Gertrud Schmitz, Greta Görgen, Anna Koch, Lene Greiser und Maria Schmitt) konnte die Tragweite ermessen. Denn was aus diesem lockeren Kaffeeklatsch,
der von nun an in regelmäßigen Abständen stattfand hervorging, war nichts Geringeres als unser heutiger Möhnenverein Weis.
In einer Zeit, wo Kaffee zu den Luxusartikeln zählte, und man statt Kuchen übriggebliebenes Weihnachtsgebäck zum Kaffee reichte, war es üblich, dass jede dieser Frauen 10 Kaffeebohnen zu den Treffen beisteuerte. Nichts destotrotz hatte man auch so seinen Spaß.
So kam auch eine der Anwesenden ganz spontan auf die Idee, man könne sich ja verkleiden. An Flexibilität fehlte es sicher nicht, denn "Not macht erfinderisch". Sie ging ins Schlafzimmer und mit einem Nachthemd und einem Schlafmützchen war die Maskerade perfekt. "Glimmer und Schminke" kannte man noch nicht, doch auch ohne diese Hilfsmittel konnte man sich damals köstlichst amüsieren.
Thereses Mann hatte eigens für diese Treffen eine Zigarrenkiste mit einem Schlitz und einem kleinen Schloss angefertigt, in die jede Frau einen Obolus von 1 Groschen entrichtete. Den Schlüssel hatte Gretchen Billig (als Schatzmeister) in ihrer Obhut.
Nachdem auch im Dorf bekannt war, dass bei Dannersch in der Küche sonntägliche Treffen mit Kaffeeklatsch verbunden stattfanden, gesellten sich im laufenden Jahr noch weitere Interessentinnen dazu. Dieses blieb auch den Frauen in Heimbach nicht verborgen. Frau Elisabeth Schilling und Frau Anna Ernert leisteten daraufhin in Heimbach Pionierarbeit. Sie regten die Gründung einer gleichen Kaffeeklatsch-Runde in Heimbach an.
Die konkrete Vereinsgründung soll letztendlich auf Anregung eines Mannes "Lahrsch Vedder" erfolgt sein. Er riet den lebenslustigen Frauen, doch einen Verein zu gründen. Den Schwerdonnerstag (früher als Jahresdonnerstag bezeichnet) im Jahre 1935 nahm man daraufhin zum Anlass, einen offiziellen Möhnenverein ins Leben zu rufen.
Aus diesem Grund traf man sich in "Königs Hof' (Bachstraße), kaufte von dem mühsam Ersparten Wurst, Käse, Brot und "Blechtröötchä" und feierte gebührend die Vereinsgründung. Die Formalitäten klärte man im April des gleichen Jahres und somit war die Sache perfekt.
Die Initiatoren damals waren Therese Danner, Katharina Thon, Gretchen Billig, Barbara Pauly, Anna Koch, Veronika Kring, Maria König, Anna Hoffmann, Barbara Hillen, Gertrud Schmitz, Lene Greiser, Greta Görgen und Maria Zimmermann.
Es war geschafft: der Möhnenverein Weis war gegründet. So weit, so schön. Jetzt fehlte nur die Obermöhn.
Diese wurde aber schnell in der Silvesternacht 1935/1936 auserkoren, und zwar Therese Danner.
Der 1. Möhnenkaffee an Schwerdonnerstag fand 1936 im Kinosaal Hoffmann -"Bastian"- mit Beiträgen von Else Seibert begleitet am Klavier von Willi Hoffmann statt. Diese Veranstaltung war ein voller Erfolg, denn die kleine resolute Therese Danner führte von nun an den ersten Weiser Möhnen-Elferrat (Katharina Thon, Gretchen Billig, Anna Koch, Veronika Kring, Gertrud Schmitz, Lene Greiser, Greta Görgen, Lina Kaster, und Maria Zimmermann, 1937 kamen Mia Puth und Hildegard Fergen noch hinzu) bis zum Kriegsbeginn im Jahre 1939.
Während der Kriegs- und Nachkriegszeit durften keinerlei
karnevalistische Veranstaltungen öffentlich durchgeführt werden,
das fiel zwar allen sehr schwer, aber man musste sich damit abfinden.
Hildegard Fergen (die zu diesem Zeitpunkt die Führung des Vereines übernommen hatte) stellte an die Besatzungsmacht
einen Antrag für eine Neugründungs-Versammlung. Dieser Antrag wurde am 30.11.1949 genehmigt und so fand die Versammlung
am 14.12.1949 im "Gasthof Genheimer" statt. Dort wurde dann der erste Weiser- Möhnen-Vorstand gewählt:
1. Vorsitzende: Hildegard Fergen
2. Vorsitzende: Gredi Köfer
Schriftführerin: Anny Verhoeven
1. Kassiererin: Maria Schwenzer
2. Kassiererin: Elly Schmitz
Der restliche Vorstand setzte sich aus Beisitzern zusammen:
Gertrud Rademacher, Gertrud Pörtzgen und Hedwig Schlosser
Da die jetzige Mitgliederzahl sehr klein geworden war, beschloss man in dieser Versammlung neue Mitglieder aufzunehmen und sich dabei verstärkt um Nachwuchs zu bemühen. Dieses ist dann auch gelungen, so dass man mit frischem Mut und Tatendrang die kommende Session 1950 und die Vorbereitungen des ersten Schwerdonnerstag plante.
Hildegard Fergen hatte voller Freude das hohe Amt der Obermöhn für das Jahr 1949 übernommen, Der erste Möhnenkaffee an Schwerdonnerstag im Saalbau Küchler war ein voller Erfolg. Aber es war sehr schwer für die Session 1950 eine neue Obermöhn zu finden. Und so beschloss Hildegard kurzerhand
- keine Obermöhn, das soll es nie mehr geben-
und übernahm noch einmal das Amt der Obermöhn. Sie zog dann an Schwerdonnerstag mit ihrem Gefolge in einer Kutsche, begleitet von vielen närrischen Möhnen, durchs Dorf.
Da der Möhnenverein jetzt wieder ein offizielles Vereinsleben führen konnte, war die erste Amtshandlung
- Planung der Session 1950-
- Planung einer Möhnentour -
Übrigens -diese beiden Punkte stehen auch heute noch als erstes auf der Liste einer jeden Jahreshauptversammlung der Weiser Möhnen.
1. Möhnentour am 02.08.1950
Abfahrt wie heute am „Alten Kino-Platz“ (Schomeiersch-Eck). Zum Mittagessen ging es nach Königstein bei Limburg, weiter zur Sektkellerei Kupferberg nach Mainz, Abendessen in Boppard Hotel Rheinlust und anschließend zurück.
In der Versammlung vom 27.12.1951 wurde eine neue Mädchen – Prinzen – Garde von Weis ins Leben gerufen. Da das Geld für die neuen Uniformen nicht ganz ausreichte, führte man am 09.02.1952 auf dem Möhnenball eine Tombola durch, deren Erlös dem Fertigstellen der Uniformen zu Gute kam.
1953: Zum ersten Mal treffen sich die beiden Obermöhnen Maria Necker, Weis und Elisabeth Hillen, Heimbach, während des Schwerdonnerstagsumzuges und überreichten sich gegenseitig eine Flasche Wein. Bis zu diesem Zeitpunkt gab es in beiden Ortsteilen einen eigenen Möhnenzug und eine eigene Obermöhn.
Auf dem Heimbacher Marktplatz vereinigten sich beide Möhnenzüge und zusammen ging es dann durch die von unzähligen Zuschauern umsäumten Straßen unseres Doppelortes. In Hamms Saal war anschließend der Kaffeeklatsch. Die Heimbacher Obermöhn mit Gefolge stattete uns einen Besuch ab,. Den auch wir nachher mit unserer Obermöhn mit Gefolge erwiderten.
Am 04.11.1954 trafen sich die beiden Vorstände der Weiser und Heimbacher Möhnen und beschlossen, dass ab der kommenden Session 1955 in Heimbach-Weis nur noch eine gemeinsame Obermöhn die Narrenschar wechselseitig regieren sollte. Ebenso wird der Möhnenzug an Schwerdonnerstag von beiden Möhnenverein gemeinsam durchgeführt.
In der Jahreshauptversammlung vom 15.06.1966 übergab Hildegard Fergen, nach 17-jähriger Vorstandsarbeit, ihr Amt als 1. Vorsitzende nach einstimmiger Wahl an Hedwig Schlosser. Erstmals wurde in dieser Versammlung ein Elferrat bestehend aus elf Möhnen gewählt. Bis dahin bestand der Vorstand aus der 1. Und 2. Vorsitzenden, der 1. Und 2. Kassiererin und der Schriftführerin.
In der Jahreshauptversammlung vom 19.04.1972 wurde Ilse Fergen zur 1. Vorsitzenden der Weiser Möhnen gewählt. Der neu gewählte Elferrat setze sich wie folgt zusammen:
1. Vorsitzende: Ilse Fergen
2. Vorsitzende: Hedi Schlosser
1. Kassiererin: Hedi Hendges
2. Kassiererin: Gisela Weirich
1. Geschäftsführerin: Lydia Zimmermann
2. Geschäftsführerin: Antonia Schmitt
Zeugwart und Beisitzer: Gertrud Caspari, Marlies Mille, Ilse Kaster, Lisbeth Peuther, Gisela Becker
1974 wurde auf Veranlassung der Möhnenverein zum „eingetragenen Verein“ im Vereinsregister beim Amtsgericht Montabaur.
1976 fand der 1. Möhnenball in der Festhalle statt. Die beiden KG´en waren damals nicht sonderlich angetan von der Idee, den Möhnenball auch in die Halle zu verlegen. (Man befürchtete Einbußen der Besucherzahlen der Sitzungen). Doch der Erfolg an diesem Abend gab Ilse Fergen Recht. Eintrittskarten gab es nur an der Abendkasse, der Ansturm war so groß, das ca. 300 gestellte Plätze nicht ausreichten und man vor Beginn des Möhnenballs (mit vielen hilfreichen Händen) Tische und Stühle nachstellen musste.